Der Mann hatte ein spannendes Arbeitsleben. Ein Nazi-Teppich von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels schlummerte für einige Tage in der Asservatenkammer des ehemaligen Oldenburger Polizeipräsidenten Johann Kühme. Er musste während der Entführung eines jungen Mädchens im Jahr 2003 entscheiden, wann der Zugriff auf den mutmaßlichen Täter erfolgen sollte. Aktuell klagt die AfD gegen ihn. Sie wirft ihm eine Verletzung der Neutralitätspflicht vor. Kühme hatte in einem Interview die AfD kritisiert. „Die AfD manipuliert das subjektive Sicherheitsgefühl der Menschen. Und damit stellt sie sich gegen die Arbeit der Polizei“, ist ein Zitat aus seinem Mund. Im Podcast „Ein Glas mit Lars“ plaudert Kühme über seine bewegte Zeit als Polizist. Im März 2024 wurde er nach 46 Dienstjahren – unter anderem leitete er den Polizeiabschnitt Leer – in den Ruhestand verabschiedet. Kühme erklärt, warum er keine Angst vor der Klage der AfD hat und warum aus seiner Sicht auch ein politischer Beamter eine politische Meinung haben darf. Er spricht über schwierige Entscheidungen während seiner Amtszeit, über soziale Medien und Hasskommentare.